Ihre Seite für unkonventionelle Ideen
"Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man vor allem ein Schaf sein."
Bevor ich hier als komplett übergeschnappt bezeichnet werde, möchte ich
allen Interes-sierten eine Erklärung zur Namensentstehung dieser Seite liefern.
Vorgeschichte: die Idee reicht mehrere Jahre zurück, als ich das Internet nach meinem Namen durchsuchte
und nicht wirklich fündig wurde. Allerdings stellte sich heraus, dass
es einen wesentlich prominenteren Träger des Namens Kandula gibt - einen
mittlerweile neunjährigen indischen Elefanten, der über alles Früchte
liebt und im Smithsonian National Zoological Park in Washington D.C.,
USA zu Hause ist.
Für Alle, die an dieser Stelle vermuten, es ginge hierbei
um eine Analogie riesiger Rüssel - wobei meine Nase schon recht groß ist
- , das war weder meine Intention noch die Inspi-ration, auch wenn dieser
Gedanke wohl recht naheliegend und vor allem männlich ist.
Nein, der Gedanke, der mich faszinierte, ist die Tatsache, dass dieser Elefant verschiedene Lösungswege zur Verfügung
hat, um an sein Futter zu kommen.
Das bedeutet, dass er abstrakt denken können muss, somit kreativ zu sein hat,
um seine Früchte zu kriegen.
Eine beeindruckende Fähigkeit, über die nicht jeder Mensch verfügt.
Schon Albert Einstein sagte: "Wichtiger als Wissen ist Phantasie, denn Wissen ist begrenzt."
Bereits mein ganzes Leben interessiere ich mich leidenschaftlich für Paläontologie,
Zoologie, Wissenschaft, Geschichte und seit fortgeschrittenem Erwachsenenalter
auch für Politik und Religion allgemein - und natürlich für Literatur
und Comics. Ebenso - mehr gezwungen als gewollt - für die Finanzwelt.
Ich wollte mit dieser Seite meinem sympa-tischen Namensvetter mit dem flexiblen Allzwecktool, dem Schweizer Messer der Natur, meinen bescheidenen Tribut zollen;
vor allem wegen seinem charmanten Lächelns.
Es ist schätzungsweise überflüssig zu erwäh-nen,
dass jeder winzige Gedanke über die Natur und deren faszinierenden Geschöpfen
wichtig ist und irgendwann vielleicht dazu führen mag, diese Welt in einem
angeneh-meren Ort zu verwandeln, z.B. in eine Welt, in der Leben
und Vielfalt mehr zählt als eindimen-sionale ökonomische Interessen.
Eindimensionales akzeptiere ich nur im Rahmen der Mathematik oder der String-Theorie.
Ein großes Vorbild von mir - als auch die zweite Inspiration zu meinem Logo mit dem roten Elefanten - ist Altmeister André Franquin, dessen letzte Arbeit an der Comicserie Spirou und Fantasio den Titel Im Reich der roten Elefanten trägt. Franquin war ein überzeugter Pazifist und ein entschiedener Gegner der Jagd, weshalb die Jäger in seinen Schwarzen Gedanken niemals nur mit einem blauen Auge davonkommen. Manche Form von Pazifismus kann sich sehr brutal äußern. Für den modernen Raubtier-Kapitalismus hatte er ebensowenig übrig wie ich, was einer der Gründe für meine Bewunderung sein mag.
Ich verstehe mich selbst als scharfzüngigen Kritiker von Allem, das abstoßend
und untragbar ist, ohne leider über das zeichnerische Genie eines Franquins
zu verfügen. Als Beispiel einer solchen Kritik sei ein weltweiter finanzieller
Kollaps genannt, verursacht von einer Handvoll extrem gieriger, gedankenloser
und vor allem krimineller Schemen, denen ich bewusst das Prädikat Mensch
AAA zuspreche.
Denn diese maßlose Gier ist leider allzu menschlich. Kein Lebewesen dieser
Welt nimmt mehr als es braucht und wir - damit meine ich uns "zivilisierte"
Menschen - erklären genau diesen Irrglauben, mehr nehmen zu dürfen, zu
unserer Lebensmaxime und zu einem angeborenen Grundrecht.
Wie eingangs auf der Startseite schon erwähnt, meine Meinung
und meine Art und Weise, selbige zu visualisieren mag nicht Jedem schmecken.
Aber sollte ich nur einen Menschen zum Lächeln bringen, bin ich ein glücklicher
Wurm nach dem Regen.
Ich genoss den großen Luxus, viel ausprobier-en zu können in meinem
Leben und ich bin für jede einzelne Erfahrung sehr dankbar.
Da es meiner Meinung nach keine schlechten Erfahrungen gibt,
lässt sich alles in etwas Positives umwandeln - danke dafür, Mama.
Nur manchmal braucht es etwas länger.
Durch diese Erfahrungen ist mir sicherlich ein etwas weiterer Blick vergönnt - trotz einge-schränktem Sehvermögen - als vielen anderen Menschen.
Mir jagt nichts einen größeren Schauer über den Rücken als vorgefertigte
Denkmodelle, denen man sich blind und devot unterwirft.
Das hab ich als Kind schon nicht verstanden, weshalb mir der gläubige Zugang zur Religion
Zeit meines Lebens verwehrt blieb.
Dafür danke ich in erster Linie meinem Vater für seinen stets sturen, aber kritischen Geist, den ich in jedem Fall uneingeschränkt teile.
Traurig darüber bin ich in keinem Fall, vielmehr dankbar.
Die Faszination für Kathedralen-architektur und Kirchengeschichte wird mir jedoch sicherlich erhalten bleiben.
Da aber auch ich religiöse Tendenzen zu befriedigen habe, bin ich auf Bertrand
Russell´s Teekanne und Bobby Henderson´s Evangelium des fliegenden Spaghetti Monsters gestoßen.
Beide "Religionen" haben den großen Vorteil, dass es erwünscht ist, sich
Gedanken zu machen und sich über die Absurdität von Religion - speziell
über deren Anspruch, unfehlbar zu sein - schlappzulachen, ohne befürchten
zu müssen, dafür gleich auf einem Scheiterhaufen oder in einem Folterkeller
voll hochgeistlicher Henker zu landen.
Sehr wichtig ist mir ein hoher Qualitätsan-spruch, sowohl grafisch als auch inhaltlich. Deshalb steckt die Botschaft vieler Arbeiten erst in den Sub-Ebenen und ist manchmal auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar.
Ich hoffe, Sie können mir in dem einen oder anderen Punkt zustimmen -
oder mich eines Besseren belehren - jeder Meinungsaustausch ist erwünscht,
da es mir auch die Möglichkeit eröffnet, mich weiterzuentwickeln.
Ihr Oliver Sven Kandula, 28. September 2011
Oliver Kandula, Bachelor of Media Design (FH) - Karikaturen, Illustrationen, Print, Web, Film